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Karl-Heinz Sermond, Musiker, Texter, Komponist Nun, dass ich Mitte der sechziger Jahre im letzten Jahrhundert anfing, die aktuellen Schlager auf den Bühnen des Mansfelder Landes zu singen, habe ich einem Zustand zu verdanken, nämlich meiner Geburt am 23.9. 1951. Mein Vater, selbst Musiker - er traktierte das Akkordeon - spielte hauptsächlich für sich selbst, aber auch bei diversen Hochzeiten, Polterabenden und Brigadefeiern, wie man so etwas damals nannte, war sein Spiel zu hören. Dies setzte natürlich voraus, dass er zuhause auch übte. Diese Übungsstunden gingen akustisch nicht an mir vorüber und so prägte sich schon in meiner frühen Kindheit ein gutes musikalisches Gehör heraus. Irgendwie und irgendwann habe ich auch selbst mal Hand an das Akkordeon gelegt, aber es war mir vom Gewicht her immer zu schwer. Singen konnte ich schon immer gut. Schon im Kindergartenalter hatte ich eine Menge Lieder in meinem Repertoire. Natürlich waren Lieder wie "Kommt ein Vogel geflogen" und "Aber Heitschi Bumbeitschi" mit dabei, aber da gab es ja auch noch die anderen Lieder, diese, die ich abends vom Vater und vom Onkel hörte. Da wurde dann vom Bauern gesungen, der da Langholz fahren wollte und in einem anderen ging es um einen Mann dessen letztes Wort Schnaps gewesen ist. Wegen solcher Lieder wurde meine Mutter sogar mal in den Kindergarten geladen. Denn es sollte nicht sein, dass ein Junge in meinem damaligen Alter solche frechen und frivolen Lieder sänge. Drei, vier Jahre später lief in den Hitparaden Fred Froberg mit seinem Song "Zwei gute Freunde" rauf und runter. Dieses Lied hatte mich in seinen Bann gezogen. Ich sang es überall. Und ich war fester Überzeugung, dass ich es genauso gut wie der Originalsänger singen konnte. Ein guter Bekannter hatte damals schon ein Tonbandgerät. Ihn fragte ich, ob er diesen Titel, aber von mir gesungen, aufnehmen würde. Er tat es. Als ich die Aufnahme hörte war ich sehr, sehr enttäuscht, denn so, wie meine Stimme dort aus den Lautsprechern kam, so piepsig, so ganz ohne Hall, war es einfach nur niederschmetternd. Die Initialzündung meiner musikalischen Laufbahn begann eigentlich bei meinem Freund im Schuppen, denn dort fand ich ein sehr seltsames Instrument, welches ich seither nie mehr wieder sah. Es war so groß wie ein normaler Hals einer Gitarre, und sah auch genauso aus, jedoch ohne Korpus. Deshalb musste der Hals als Resonanzkörper herhalten und war deshalb aus einzelnen, dünnen Brettern zusammengeleimt. Dieses Instrument war ab sofort das Objekt meiner Begierde. Nach einigen Rücksprachen mit seiner Oma durfte mein Freund mir dieses Instrument schenken. Und man sollte erstaunt sein: trotz der drei Saiten, die das Instrument hatte, konnte ich wenige Tage danach schon einige kleine Melodien auf dem schmalen langen Kasten spielen. Von diesem Umstand muss irgendwie mein Onkel gehört haben, denn er kam an einem Wochenende und brachte mir ein richtiges Instrument. Was er mir überreichte, war nicht der Traum aller Träume, denn wir hatten ja das Zeitalter der Gitarren, aber immerhin, eine kleine 8-saitige Mandoline. Nun sah die Sache schon anders aus: der kleinen Mandoline wurden schnell ein paar Saiten entfernt und so hatte sie wie eine Gitarre sechs Saiten. Meine erste richtige Gitarre bekam ich circa ein Jahr später. Es war zwar nur eine „Wald und Wiesen“ Gitarre aus den dreißiger Jahren, aber sie hatte einen sehr guten Klang. Leider hat diese Gitarre nicht lange überlebt, die Zugkräfte der Stahlsaiten - die mussten es ja sein - waren ganz einfach zu hoch, aber das wusste ich damals noch nicht. Dann kam Weihnachten und der einzige Musikalienhändler in unserer Nähe hatte kein Instrument für mich. So wurde ich vertröstet und bekam im Januar 1963 meine erste neue Gitarre. Nur der kleinste Gedanke an das Auspacken des Instrumentes ruft noch heute bei mir den Geruch des frischen Lackes hervor und ich habe wenig Mühe, mich in die Zeit von damals zurück zu versetzen. Nun wurde aber geübt. Alles, was im Radio lief und irgendwie mit fünf Griffen auf der Gitarre zu machen war, wurde gespielt. Aber auch Lieder, die in der Schule gelernt wurden. So unter anderem auch Lieder aus dem Russisch-Unterrichtet. Ich erwähne den Russisch-Unterricht an dieser Stelle nur deshalb, weil Lieder in russischer Sprache der Auslöser für die Gründung meiner ersten Band waren. Und dies war so. Bei einem Wettstreit der Schulen, den so genannten Festivals der russischen Sprache, hatte ich den Auftrag erhalten, mehrere Lieder auf der Gitarre zu begleiten. Einem Mädchen, ich glaube sie war damals in der 10. Klasse, hatte mein Spiel sehr gut gefallen. Als sie zuhause war, sagte sie zu ihrem Bruder: "Geh mal zu dem Sermond und lass dir doch das Gitarre spielen beibringen". Nun, er hat das am nächsten Tag auch wirklich getan. Gerhard Radl fragte mich, und ich sagte ja. So waren wir, ohne dass wir es eigentlich wollten, die Keimzelle der späteren Band "Die Sterne". Fast wäre unser Unternehmen schon vorzeitig gescheitert, denn wir hatten kein Instrument für ihn. Also gab ich ihm die ersten "Stunden" auf meiner Gitarre. Das Problem mit der Gitarre konnten wir aber verhältnismäßig unkompliziert lösen, denn mein Freund hatte gehört, dass sich auf dem Boden unserer Schule eine Gitarre befände. Die könnte man sich ja ausleihen, ohne zu fragen, versteht sich. Gesagt getan. Gitarre geholt, Schäden ausgebessert, Decke der Gitarre braun gebeizt und mein Kumpel hatte ab sofort eine eigene Gitarre. Ich weiß nicht mehr ganz genau wie viele Proben wir als Duett gemacht haben. Aus heutiger Sicht waren es nicht mehr als fünf, da fragten wir meinen langjährigen Freund Jürgen, ob er uns nicht als dritter Mann im Boot unterstützen will. Jürgen hatte seine Gitarre schon wesentlich länger als wir beide. Was aber noch viel wichtiger war, war der Gitarrenunterricht bei Frau Winkler in Eisleben, den er schon geraume Zeit in Anspruch nahm. Dies schien uns der richtige Weg zu sein, mit dem Musizieren auch voranzukommen. Bei schönem Wetter übten wir in freier Flur, bei uns hinterm Haus am Bach oder auf dem Pollebener Berg. Bei schlechtem Wetter waren wir auf die Schule angewiesen, in der einige Klassenzimmer für solche Zwecke am Nachmittag offen standen. |
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