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Da waren Welten in der künstlerischen Ausdrucksfähigkeit zwischen unserem alten Schlagzeuger und unserem neuen Mitglied der Sterne, Hans-Joachim Frey. Hans-Joachim Frey war ein guter Freund und Musiker. Aber leider spielte er nur zirka ein halbes Jahr bei uns. Nach einem Tanzabend in Polleben wollte er nicht mit unserem "Tourbus" nachhause fahren. Er ließ sich nicht davon abbringen, mit seinem Freund Wolfgang Müller mit dem Motorrad zu fahren. Dieser Freund hatte an diesem Abend aber reichlich tief ins Glas geschaut. Am nächsten Tag besuchte mich Jürgen Pohlert und erzählte mir ganz aufgeregt, dass die Leute im Dorf erzählen, dass wir in der letzten Nacht kurz vor Eisleben mit dem Auto einen Unfall hatten. In diesen Minuten konnten wir uns noch keinen Reim auf die Gerüchte machen. Aber so eine halbe Stunde später kam der beste Freund von Hans-Joachim und erzählte uns, dass unser Schlagzeuger in der letzten Nacht einen Unfall mit tödlichem Ausgang hatte. Wolfgang Müller hatte die Vorfahrt auf der Kreuzung bei der Feuerwehr in Eisleben nicht beachtet und ist mit einem Auto zusammengestoßen. Hans-Joachim Frey war sofort tot. Für die nächsten sechs Wochen haben wir alle Veranstaltungen abgesagt. Diese sechs Wäochen haben wir dann genutzt um uns einen neuen Schlagzeuger zu suchen. Das Problem beim Finden eines neuen Kollegen bestand oft darin, dass auch sein Transport gewährleistet sein musste. So kam auch eine Entscheidung zu Gunsten eines kurzen Reiseweges zustande. Trotz des Unglücks, welches uns ereilte, fanden wir im Nachbarort Helbra Dieter Heinich, der ab sofort für uns Schlagzeug spielte. Er konnte sich schnell einarbeiten und fügte sich auch menschlich gut in die Gruppe ein. Aber auch Dieter Heinich hat nicht lange bei den Sternen gespielt, denn ein halbes Jahr, nachdem er bei uns angefangen hatte, wurde er zur NVA eingezogen. Diesmal hatten wir aber genügend Zeit, um uns auf die neue Situation einzustellen.Da Dieter nun schon der dritte Schlagzeuger war, beschlossen wir, dass ich ab sofort Schlagzeug spielen werde. Also nahm ich die Schlagzeugstöcke mit nachhause und übte dann täglich mehrere Stunden auf Schuhkartons und Büchern.So sind wir dann in der kleinsten jemals existierenden Formation durchs Land gefahren. Bis zu einer Zeit, in der wir als Band wieder mal unsere Leistungsfähigkeit vor einer Jury beweisen sollten. Es wurde wieder ‘mal eingestuft. Diese Einstufungsveranstaltung fand in Benndorf statt. Das Ergebnis war sehr ernüchternd. Denn wir bekamen keine Spielerlaubnis. Wir hätten unsere Spielererlaubnis sofort wiederbekommen, wenn ich wieder Gitarre gespielt hätte. Diese Entscheidung, so die Jury, läge nicht an der Qualität meines Spieles auf dem Schlagzeug, es sähe ganz einfach nicht schön aus, wenn man hinter dem Schlagzeug singt. Nur gut, dass es zu dieser Zeit wenig Aufträge gab. Wir hatten also wieder Zeit, uns einen Drummer zu suchen. In Eisleben wohnte zur damaligen Zeit ein junger Musiker namens Günter Kohl. Dieser Musiker war jedem in und um Eisleben, der sich irgendwie mit Musik beschäftigte, bekannt. Günther spielte Schlagzeug und Gitarre. Sein besonderes Markenzeichen war, dass er Linkshänder war und Gitarristen sehen beim Spiel, wenn sie Linkshänder sind, immer eigenartig aus. Aber sein Spiel am Schlagzeug war vorzüglich. Man kann ohne mit der Wimper zu zucken sagen, Günther war der beste Schlagzeuger im Umkreis. Ich habe ihn einmal bei einer anderen Band erlebt. Als er nach einer Pause die Bühne betrat, ging ein starkes Raunen über die Tanzfläche hinweg. Man hörte seinen Namen wispern und immer wieder vernahm man die Worte "I'm down". Denn seine Interpretation von diesem Beatles- Klassiker, war wohl die beste, die ich je gehört habe. Was kaum zu glauben war, war geschehen. Günter Kohl, der beste Schlagzeuger in unserem Gebiet spielte nun bei uns. Aber, so sagte er: "Ich kann erst bei euch spielen, wenn ich in Weißenfels war und mir dort eine richtige kleine Trommel gekauft habe. Ach ja und Stöcke brauche ich ja auch noch". Nun, dass mit der kleinen Trommel konnte ich sofort nachvollziehen, denn die, die zum JVA -Schlagzeug gehörte, war nun wirklich nicht die Welt. Aber das mit den Schlagzeugstöcken habe ich erst verstanden, als ich gesehen habe, wie viel er mitgebracht hat. Als Günter Kohl aus Weißenfels zurückkam, hatte er eine super kleine Trommel unterm Arm und eine große Tasche voller Schlagzeugstöcke, so circa 50 Stück. Wie wir alle später dann noch sehen sollten brauchte er auch so viele. Denn pro Spieltag gingen circa fünf Stück ins Nirvana. Nun rockten wir wieder mit fünf Musikanten durch das Mansfelder Land, aber auch bis in den Harz und bis nach Weißenfels und Umgebung. Es war die hohe Zeit der Rolling Stones. Jedoch konnten Manfred und ich Mic Jagger nicht so richtig imitieren. Deshalb waren wir sehr froh, als sich ein Typ mit dem Spitznamen "Jirtzie" bei uns meldete und fragte, ob er bei uns singen könnte. Das traf sich gut, denn kurz vorher hatte unsere Sänger Frank Zobel aufgehört. Er war der erste von uns, der zur Armee musste. Als wir unseren neuen Sänger zum ersten Mal hörten, waren wir total begeistert. Man glaubte vor sich den Originalsänger zu erleben. Auch als wir seine Bühnenshow dann während des ersten Auftrittes sahen, waren wir sehr, sehr beeindruckt. Dieser Mann sah aus wie Mic Jagger, er bewegte seinen Mund wie Mic Jagger, sprang so hoch wie Mic Jagger, kleidete sich so wie Mic Jagger und er sang auch so wie sein größtes Vorbild. Mit ihm als neuem Frontmann war jede Veranstaltung mit uns ausverkauft, ja die Säle quollen förmlich über. Von der Bühne aus, sahen die Tanzenden aus wie ein heißer, wabernder Brei. Als "Jirtzie" seine Bühnenshow soweit fertig hatte, dass nun auch noch die legendäre Fellweste mit zum Einsatz kam, war dies unser letzter Auftritt. Irgendwer von staatlicher Seite hatte beobachtet, dass sich unser Sänger mit freiem Oberkörper nach den Klängen von den Rolling Stones auf der Bühne bewegte und durch die Gegend sprang. Wir bekamen für diese Ausschweifung drei Monate Auftrittsverbot. |
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